Ab November 2022 erhöhen sich die Gebührensätze für Tierärzte (GOT) spürbar. Damit berücksichtigt der Gesetzgeber, dass Tiermedizin mit immer modernerer aber auch immer teurerer Technik unsere Haustiere schneller und zuverlässiger heilen kann. Für unsere Lieblinge ist dies eine tolle Entwicklung, für unsere Geldbeutel natürlich weniger. Immer mehr Tierbesitzer entscheiden sich daher für eine Tierkrankenversicherung, die die ständig steigenden Tierarztkosten übernehmen soll.
Diese 5 Punkte entscheiden über eine gute Tierkrankenversicherung:
1. Hohe Kostenübernahme - auch im Alter
Die Tierkrankenkasse sollte die Kosten mindestens zu 80% übernehmen. Kostspielige Behandlungen wie Operationen können nämlich eine Größenordnung von 3.000 bis 5.000€ erreichen. Chronische Krankheiten können noch weit über diesen Betrag hinaus gehen.
Außerdem ist es wichtig, dass die Wartezeit vom Abschluss bis zum Zeitpunkt, wo die Versicherung in Kraft tritt, zwischen 1-3 Monate liegt. Sie ist für die Versicherer eine Vorsichtsmaßnahme, damit keine Tiere versichert werden, bei denen bereits eine Behandlung oder OP feststeht.
Schaut ebenfalls genauer hin, wenn es um die Höhe der Beiträge im Alter geht. Diese können ab einer bestimmten Altersgrenzen von Jahr zu Jahr enorm steigen.
2. Keine Jahreshöchstsumme
Aber selbst eine garantierte Kostenübernahme 100 % nützt Euch wenig, wenn die jährliche Leistungsgrenze des Tarifs zu niedrig ist. Diese Jahreshöchstsumme oder Jahresleistung bezeichnet die Summe, die Ihr von Eurem Versicherer pro Jahr an Tierarztkosten maximal erstattet bekommt.
Einfaches Beispiel: Liegt dieses jährliche Limit lediglich bei 1.000 - 1.500 €, müsst Ihr selbst recht alltägliche Operationen wie z.B. 2.600 € für eine Magendrehung eben zum größten Teil selbst tragen. Trotz versprochener 100 % Übernahme. Oft findet sich diese Jahreshöchstleistung nur im Kleingedruckten und gilt meist nicht im ersten Versicherungsjahr. Daher solltet Ihr die Bedingungen Eures Anbieters genau lesen. Bei einer guten Vollversicherung sollte dieses Jahresbudget schon im ersten Jahr mindestens 5.000 € betragen.
3. Keine engen Pauschalen für z.B. Impfungen, Zähne
Eine gute Tierkrankenversicherung springt nicht erst dann ein, wenn etwas passiert ist. Vielmehr sollte sie dafür sorgen, dass Dein Vierbeiner gar nicht erst krank wird. Darum sollten – zumindestens in einer Vollversicherung - ebenso Vorsorgemaßnahmen wie Impfungen oder Zahnschutz oder moderne Diagnostik wie MRT und CT vollständig abgedeckt sein. Viele Versicherangebote begnügen sich aber nur mit Pauschalen, die meistens lediglich 50-80€ im Jahr betragen. Dabei können notwendige Vorsorgemaßnahmen oder anspruchsvolle Diagnostik leicht mal dreistellig werden.
4. Erstattung bis zum 4-fachen GOT-Satz
Tierärzte berechnen ihre Leistung nach der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT). Das hat für den Tierhalter wie auch für den Tierarzt den Vorteil, dass die Preise für die einzelnen Leistungen klar festgelegt sind. Wird ein teures Rassetier behandelt oder ist die Behandlung aufwändiger, können Tierärzte allerdings auch einen 2-fachen oder 3-fachen GOT-Satz berechnen. Inzwischen gelten Behandlungen am Abend, in der Nacht oder am Wochenende als Notdienste und können zum 4-fachen Satz abgerechnet werden.
5. Kostenschutz gilt ein Tierleben lang
Als Tierhalter wollt Ihr Euren Liebling sein Leben lang vor hohen Tierarztkosten geschützt wissen. Gerade im Tieralter, wenn Krankheiten erfahrungsgemäß zunehmen, sollte die Versicherung zuverlässig zahlen. Allerdings besitzen nicht nur Versicherungsnehmer, sondern auch Versicherer das Recht, nach einem Leistungsfall den Vertrag zu kündigen. Das ist schlechte Praxis und tragisch für das Tier. Denn ist der Vierbeiner erstmal chronisch krank, ist eine Aufnahme bei einem anderen Versicherer aussichtlos. Dasselbe gilt, wenn eure Fellnase eine bestimmte Altersgrenze überschritten hat.
Grundsätzlich empfehlen wir Eure Lieblinge möglichst von Anfang an zu versichern. Denn ist Hund, Katze oder Pferd noch jung und gesund, könnt Ihr sie günstig ohne Abschläge versichern und Ihr seid ein Tierleben sicher vor hohen Tierarztkosten.